Webentwicklung vs. Frontpage

Webentwicklung vs. Frontpage

Neulich als ich (mal wieder) einen Streifzug durch das Web machte, stieß ich auf eine Webseite auf der ein „Webdesigner“ seine „professionellen“ Dienste anbot. Sein wichtigstes Werkzeug? Frontpage! Was denn sonst?! Dazu wohl noch eine raubkopierte Version von „Adobe Photoshop CS 2“ und die Skills steigen gen Himmel.

Was ich davon halte können sich die meisten wohl denken. Doch wieso hält jeder Webdesign für ein Gewerbe, in dem jeder seine Dienste anbieten kann? Nur weil meine 4-Wände eigenhändig von mir mit Farbe bemalt wurden, bin ich noch lange kein Maler..

Natürlich kann man das nicht_verallgemeinern. Ich „kenne“ einige Personen die keine Ausbildung in dieser Richtung besitzen, aber dennoch Ergebnisse präsentieren, welche sich sehen lassen und problemlos mit denen der professionellen Konkurrenz mithalten können.

Was wohl leider nur den wenigsten dieser „Webdesignern“ klar ist: Sie zerstören dadurch eine ganze Branche. Warum? Ein Student welcher sich eine kleine „Bude“ gemietet hat, einen immer laufenden Computer besitzt und sein privates Handy zur Kommunikation nutzt, hat natürlich nur wenig Ausgaben. Wodurch diese natürlich viel bessere Preise machen können, als eine Agentur, bei der lediglich ausgebildete Mediengestalter und Anwendungsentwickler Ihre Arbeit verrichten.

Wohin geht ein Privatkunde oder gar eine Firma (welche in vielen Fällen von der Buchhaltung regiert wird)? Zum billigen Student oder zum teuren Webdesigner?
Oder gilt auch hier: „Konkurrenz belebt das Geschäft“?

Ein Gastbeitrag von „n3or“

3 Gedanken zu „Webentwicklung vs. Frontpage“

  1. Diese Situation wird es immer geben.
    Für Unternehmen steht natürlich auch die Frage, ob der „Student“ eine Rechnung erstellen kann. Unternehmen, gerade die Größeren, machen es hinsichtlich der Kostensenkung nicht anders, das nennt man dann Outsuorcing. Meist gehen die Arbeitsplätze dann in Länder mit einem niedrigeren Lohnniveau.
    Woran die Meisten, die eine solche Dienstleistung dann nutzen nicht denken, ist folgendes. Entweder vergrößert sich das Miniunternehmen mit den kleinen Presen und verlangt dann später wesenlich höhere Preise oder bei notwendigen „Pflegearbeiten“ ist kein Ansprechpartner mehr da, weil er auf Grund der kleinen Preise aufgeben musste.
    Zu dieser Problematik hat sich vor vielen Jahren auch
    John Ruskin geäußert.

  2. Solange der Student diesselbe Leistung bringen kann, seh ich da kein Problem. Allerdings ist es in keinem anderen Bereich so krass mit Leuten, die meinen, weil sie eine Seite zusammenstümmeln können, müssen sie sich
    – Webdesigner nennen (ohne wenigstens Ahnung von CSS!)
    – Ihr Portfolio mit ihrer eigenen (potthässlichen) Seite füllen
    – Ihre Dienste anbieten
    Das hat einem ganzen Berufszweig einen unangenehmen Beigeschmack verpasst. Ich mag die Bezeichnung „Webdesigner“ deswegen nicht mehr.

Schreibe einen Kommentar