Web 2.0 in der Schule – Fehlanzeige!

Ständig wird gesagt, dass nur sehr wenige Deutsche etwas mit dem Begriff Web 2.0 anfangen können, was auch meinen Empfindungen entspricht. Jeden Tag bemerke ich, dass Mitschüler nicht wissen, was z.b. ein Blog ist, was das Web 2.0 ist, usw. Das liegt nicht unbedingt daran, dass die Schüler kein Internet haben, dass stimmt nicht. Es mag auch sein, dass andere Jugendliche in meinem Alter wissen, was SchülerVZ, StudiVZ oder Youtube ist. Doch ich denke, dass Internet ist ein so wichtiges Medium, dass man da mehr drüber wissen sollte.

Und an diesem Punkt müssten die Schulen ansetzen! In dem Differenzierungskurs Medien, welcher in unserer Schule angeboten wird, wird der Stoff von vor 20 Jahren durchgenommen. Blogs als wichtige Informations und Nachrichtenquelle werden total ausgeblendet.. Ich will nicht wissen, was ich für eine Antwort bekomme, wenn ich die Lehrerin frage, was denn ein Blog ist.

Klar, dafür wären Fortbildungen nötig, welche nur noch mehr Geld kosten. Verstehe ich auch. Aber was soll denn aus unserer Generation werden? Und damit meine ich nicht nur das Internet, sondern auch die Informatik. Ich selber habe Informatik in der Schule und finde es blamabel, was dort unterrichtet wird. Jetzt weiß ich auch, warum es in Deutschland zu wenige Fachkräfte in dem Gebiet gibt, wodurch beispielsweise Fachkräfte aus Asien kommen müssen – wenn so ein Stoff, welcher kein hohes Niveau hat, unterrichtet wird, verstehe ich, dass keiner Bock hat was in die Richtung zu machen.

Vielleicht sehe ich das aber auch alles total falsch und zu verkrampft. Eigentlich könnte es mir ja auch egal sein. Nicht, dass mir in Zukunft alle Blogger in meinem Alter das Werbebudget von Firmen abknöpfen, mehr Links haben als ich.. Das geht ja mal gar nicht.

Wer Ironie findet, darf sie behalten.

15 Gedanken zu „Web 2.0 in der Schule – Fehlanzeige!“

  1. Hast Du mal überlegt dass es einige von denen gar nicht interesiert? Gerade was zB Blogs angeht denke ich aber auch dass „die Blogger“ das vollkommen überschätzen. Ein Blog ist nichts anderes als ne webseite, nichts besonderes also…

    Vor 3, 5 oder 10 Jahren hätte auch jeder eine Webseite betreiben können, die genau wie ein Blog (chronologisch) aufgebaut ist……

  2. seh ich genauso wie Mat. Was sollen man schon über blogs groß „lernen“ .
    – Ein Blog ist eine Website mit einem bestimmten „News-Thema“ .Lernen kann man da nicht viel^^

    Find es eig. so gut wie es ist.

  3. „Blogs als wichtige Informations und Nachrichtenquelle werden total ausgeblendet.“

    Das ist in Deutschland eben nicht der Fall. Es gibt doch maximal ein oder zwei Millionen deutsche, die Blogs lesen.

  4. Ich finde es sogar gut das nicht jeder Arsch bloggt. So kann ich wenigstens Stolz sein das ich was habe, was andere nicht haben! In meiner Klasse ist es ebenfalls so, keiner kannte Web 2.0. Bis Freetagger alle aufklärte. Mittlerweile habe ich einige zum bloggen animiert, zwar nur billige MySpache blogs aber immerhin!

  5. Die Schule dient immer noch zur Wissensvermittlung und „Web 2.0“ ist ja doch eher am Unterhaltungssektor angesiedelt. Welchen Nutzen hat ein z.B. Gymnasiast der Sekundarstufe I davon, wenn im Informatik-Unterricht soziale Netzwerke durchgenommen werden, wo der Schüler lernt, mit seinen Freunden über PN zu kommunizieren, oder Photos der letzten Sauftour hochzuladen, um sie dann zu vertaggen und mit den Freunden virtuell zu besprechen, wie bescheuert sie nicht alle aussehen?

    Da viele keine weiterführende Schule besuchen, muss va. in der Sekundarstufe I Wert darauf gelegt werden, die Schüler mit den Grundzügen des PCs vertraut zu machen, sie soweit zu bringen, ein gewöhnliches Textverarbeitungsprogramm bedienen zu können, damit sie nachher nicht ganz deppert dastehen. Für Bloggen und Co bleibt da mE keine Zeit, da die Informatikstunden ohnehin sehr knapp bemessen sind.

    Auf höheren Schulen (auch mit entsprechenden Fachrichtungen) gibt es natürlich eine entsprechende Wissensvermittlung hinsichtlich des Internets (E-Commerce, etc.pp.). Aber einen echten Zusatznutzen sehe ich nicht darin, wenn ein besonderer Schwerpunkt auf Web 2.0 gelegt wird…bildungstechnisch sind die meisten sozialen Netzwerke einfach nicht relevant und Wiki & Konsorten kennt ja ohnehin jeder.

  6. Lehrer lehren nach dem Lehrplan. Der ist teilweise schon 10 Jahre unverändert. Wie soll da ein Blog reinkommen? Oder selbst ein Chat oder ein Forum. Selbst die Industrie tut sich enorm schwer zu erkennen, wo sich die Kids im Web rumtreiben.

  7. Andes gefragt:
    Was soll ein Blog oder Chat im Lehrplan zu suchen haben?
    Bevor man dieses doch eher unnütze Lehr sollte vielleicht mal ein bisschen mehr auf die Deutsche Sprache und Mathematik geachtet werden.

  8. Anstatt Geld in so etwas zu investieren (na ja, bei uns gibt es eh keinen Informatikunterricht), sollte man die technische Ausstattung vieler Schulen verbessern. Mit Schrecken habe ich gehört, dass ein Beamer im Fachraum keine Selbstverständlichkeit ist.

  9. Naja , Informatik ist primär Mahematik. Mit Sicherheit ist eine gewisse Grundverständlichkeit von Computerprogrammen und www heutzutage nicht verkehrt!

  10. Jap, sehe ich ähnlich. Das Thema Web 2.0 ist nichts, womit man in der Schule Zeit vergeuden sollte.
    Dann sollte doch eher der deutschen Sprache oder der Mathematik mehr Zeit und Geld zu Teil werden.

    🙂

  11. Gerade in Bezug auf Deine Bemerkung, dass in den Schulen im Fach EDV / Medien nur Stoff aus vor x Jahren unterrichtet wird, kann ich Dir nur zustimmen.

    Kann mich an meinen EDV Unterricht mit dem Thema Websitegestaltung erinnern, Frames waren ein sehr, sehr langes Thema *lach*

    Vor allem was die Risiken des „Web 2.0“, aber auch deren Möglichkeiten angeht, sollte die Schule Aufklärung betreiben.

  12. @Dominik:
    Es mag sein, dass der Informatikunterricht nicht mehr an die aktuelle Situation angepasst ist, aber bei mir war es so, dass der Informatikunterricht nur vermitteln sollte, wie ein Computer grundsätzlich arbeitet und wie man mittels einer Programmiersprache (bei mir war es Turbo Pascal) gewisse Algorithmen implementieren kann, um Probleme zu lösen.

    Das hat mir sehr geholfen, um überhaupt mal einen Einblick zu erhalten. Für nichts anderes war der Informatikunterricht zu meiner Zeit (um das Jahr 2000) gedacht. In meinen Augen auch jetzt noch absolut richtig.
    Es gibt viel wichtigere Baustellen, wie z.B., wie schon gesagt, die deutsche Sprache, die Mathematik aber auch soziale, politische und historische Themen.

    Themen, die sich intensiver mit dem Internet als Kommunikationsmedium befassen, gehören eher in AGs oder Facharbeiten.
    Das ist zumindest meine Ansicht, die zum Teil auch auf persönlichen Erfahrungen beruht.

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