Contaxe zerstört sich selbst: 2000€ Pauschalstrafe!

In den letzten Tagen habe ich hier und da von einer 2000€ Pauschalstrafe gelesen, die Contaxe von Publishern fordert, die Klickbetrug begangen haben. Nachdem ich mich etwas in die Thematik reingelesen habe, insbesondere auf Abakus, möchte ich hier einmal ein kleines Statement zu der ganzen Sache abgeben. Leider kann ich den anderen Thread, der auf Abakus gelöscht wurde, nicht mehr lesen. Schade.

Klickbetrug ist im Online-Marketing nichts neues. Eine alte Seuche, die man bekämpfen muss – so sehen das sicherlich viele und auch Contaxe schreibt sich dick und fett auf die Fahne, dass man 100% gegen solche Klickbetrüger sei und gegen sie vorgehen will. Wie man das macht, hat man nun gesehen. Dem Publisher wird per Mail mitgeteilt, dass das System Unregelmäßigkeiten in den Statistiken etc. aufgespürt hat, die auf Klickbetrug hinweisen. Er solle doch in den nächsten 24 Stunden bitte eine Stellungnahme an Contaxe schicken.

Man geht bei Contaxe also davon aus, dass wenn Unregelmäßigkeiten auftreten, der User ein Klickbetrüger ist. Bullshit! Wer bisschen Ahnung hat, der weiß, dass es nie so ganz leicht ist, sowas zu 100% aufzuklären. Klicken sich die Publisher von Contaxe demnächst selbst alle ins Aus? Sowas kanns doch nicht sein! Und wie man sieht, ist es ja wohl nicht so eindeutig, wenn Strafen im Nachhinein erlassen werden! Auch soll Contaxe „das Vorhandensein entsprechender Beweise vorgetäuscht haben (die ja, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, nicht existieren)“, Zitat eines Abakus-Users, der die Info höchstwahrscheinlich aus dem gelöschten Thread hat.

Zitat Contaxe:

Zumindest doch zumindest teilweise derjenige, der eine nicht geringe kriminelle Energie dazu aufgewendet hat, sich zum Nachteil aller anderen und insbesondere des Werbetreibenden einen finanziellen Vorteil zu verschaffen.

Bei großen Fischen in Sachen Klickbetrug ist freilich große kriminelle Energie im Spiel, keine Frage. Doch einem User, der in 8 Monaten 50€ verdient hat (ob das letztendlich Klickbetrug war, weiß ich nicht), eine 2000€ Strafe aufzubrummen und dann zu sagen, wir wollen doch die Ehrlichen nicht für die Unehrlichen bluten lassen, ist einfach nur scheinheilig. (Contaxe meint, dass der finanzielle Schaden, der durch die Klickbetrüger verursacht wird, auf die ehrlichen Publisher zurückfällt.)

Wieso macht man es nicht so, dass man den kleinen Fischen nur den Account wegnimmt und die Großen vor Gericht bringt? Mitarbeiter von Contaxe, nennt mir einen Grund? Die Aktion, die ihr jetzt gebracht habt, wird euch noch das Genick brechen.

31 Gedanken zu „Contaxe zerstört sich selbst: 2000€ Pauschalstrafe!“

  1. Das Contaxe viel Aufwand betreibt um gegen Klickbetrüger vorzugehen begrüsse ich sehr. Jedoch bin ich der Meinung, dass die 2000-EUR-Strafe defintiv nach hinten los geht! Die Lösung, die du vorschlägst gefällt mir. Grosse Fische zerrt man vor den Richter, den kleinen sperrt man den Account.

  2. Spontan erinnert mich diese Aktion an die momentan kursierenden Emails, die Inkassoforderungen an den Empfänger stellt.
    Contaxe scheint die Relationen zwischen Verdienst und einforderbaren Strafen nicht eingeschätzt haben.
    Ich kann HR nur vollstens zustimmen, dass man andere Strafen einsetzen muss.

  3. Wo zerstört sich Contaxe? Sowas schreckt die anderen Leute gleich vor Klickbetrug ab und wenn ein kleiner Fisch auf eine Anzeige klickt wird wohl nicht gleich das schreiben eintrudeln. Die Mitarbeiter von Contaxe sind immer sehr freundlich, mit denen kann man reden.
    Und wenn Firmen sehen wie Contaxe gegen Klickbetrug vorgeht, werden sicherlich einige von Adwords zu Contaxe wechseln, da bei Google sicherlich der Klickbetrug viel höher als bei Contaxe ist.

  4. „und wenn ein kleiner Fisch auf eine Anzeige klickt wird wohl nicht gleich das schreiben eintrudeln.“

    50 Euro in 8 Monaten – ist wohl ein kleiner Fisch oder? Der hat solch eine Strafe bekommen!

  5. So wie ich den Text verstanden hab, werden alle Statistiken von einem System nach Unregelmäßigkeiten durchsucht und die Mail wird dann entweder von dem System selbst oder von einem Mitarbeiter verschickt. Also es sucht das System und sagt „Hallo, hier hab was gefunden. Schick mal die Mail raus.“ Wer ist das System? Natürlich Computer und Computer machen auch mal Fehler. 100%ig würde ich einem Computer nicht vertrauen.

    Der Vorschlag von Yannick finde ich gut. Dennoch sollte man nicht sofort eine Strafe verhängen, denn wie gesagt Computer machen Fehler. Wenn das System jemanden findet dann sollte dieser Account meinetwegen zwei Monate von einem Mitarbeiter beobachtet werden, was da so abgeht. Wenn sich der Verdacht dann bestätigt dann sollte man eine Strafe verhängen.

  6. „Wo zerstört sich Contaxe? Sowas schreckt die anderen Leute gleich vor Klickbetrug ab…“

    Vor allem öffnen sie damit weiterem Betrug Tür und Tor. Wenn ich bei jemandem, den ich nicht leiden kann, Contaxe sehe: Einfach ein paar Tage lang draufklicken, die 2000-Euro-Rechnung von Contaxe wird schon kommen. Prima, prima.

    Mich würde mal interessieren, wie diese Summe eigentlich festgelegt wird. Mit dem entstandenen Schaden wird sie ja wohl nichts zu tun haben. Ob Contaxe damit vor Gericht durchkäme…?

  7. Klingt wie eine BILD-Schlagzeile. Auch der Stil ist der der BILD nicht unähnlich.

    Du nennst keinerlei Quellen, schreibst nur, dass du hier und da einmal etwas davon gelesen hättest, dass irgendjemand ominöse E-Mails über 2000 € – Forderungen erhalten hätte. Der Großteil der Leser hier regt sich natürlich prompt darüber auf. Die Umstände sind den Lesern aber – wage ich zu behaupten – nicht bekannt. Ein Betrug – so es denn einer war in diesen Fällen, wir wissen es aufgrund fehlender Quellen und Belege eben nicht – ist i. d. R. nicht mit läppischen 2.000 € wiedergutzumachen.

  8. @ freetagger
    Das ist unsinn. Ich mach mal einen erdachten Fall, ok?

    Ich bin jetzt mal ein echt von der dunklen Seite beseelt und mache folgendes, ich baue ein Tool, welches via anonymous Proxy variabel alle 4 Klicks auf eine andere IP wechselt und sage dem Script, es soll einen Zufallsgenerator von 4 bis 25 Sekunden verstreichen lassen nach jedem Klick.

    Nun spider ich mit einem eigenen Bot Google ab nach Webseiten, die Contaxe einsetzen. Vornehmlich meine Mitbewerber.
    Ok, alles in die DB und los gehts, der Bot klickt sich fleissig reich und dann ins Aus.

    Wie will der Webmaster, den sowas trifft, nun beweisen, das er es nicht war?
    Und im Umkehrschluss, wenn ich das für meine eigenen Seiten machen würde, dann doch wohl so, dass es nicht auffällt und pro Seite nur sagen wir 5-8€ täglich. Davon aber eben viele…
    Whois Protect und eine Firma in Thailand und fertig bin ich…

    Wie gesagt, wenn ich Black wäre.

    Schon an meinem Beispiel kannst Du erahnen, womit die Google Adsenseguys und deren Nachahmer (Sorry@Contaxe falls Ihr das lest) sich herumschlagen müssen. Klickfrauth ist nicht so easy erkennbar. Ich sehe bei meinen Viren & Trojanern etliches von solchem Zeugs und zum Teil bewundere ich die Kreativität, die dahinter steht. Ich heisse das keinesfalls gut, aber kreativ,- ja, allemal

    Grüssle Heiko

  9. Komisch, bei mir gehts? Hier die Mail:

    „Hallo,

    unsere Sicherheitstechnologien haben Manipulationen Ihren Contaxe-Account
    betreffend protokolliert. Ihr Contaxe-Account wurde gesperrt, eine Anmeldung
    unter einem anderen Namen ist strafbar.

    Gemäß den Contaxe AGB sind Sie verpflichtet eine pauschale Entschädigung i.
    H. v. Euro 2000,– zu leisten. Wir fordern Sie auf, diese Entschädigung
    unverzüglich auf unser Konto

    Bankcoop Winterthur / Schweiz
    IBAN: CH ????
    Bankclearing: ????
    BIC/SWIFT: ????
    power-labels AG

    zu überweisen.

    Gleichzeitig fordern wir Sie auf, sich zu erklären und etwaige Mittäter zu
    nennen. Wir erwarten Ihre Rückmail innerhalb von 24 Stunden, ansonsten
    übergeben wir den Vorgang an die Strafverfolgungsbehörden.

    Mit freundlichen Grüssen

    Ihr Team von Contaxe“

  10. Das ist doch schon mal etwas. (btw, in der E-Mail steht nicht, dass die 2000 € in 24 Stunden zu zahlen sind, wie du in deinem Artikel erwähnst, sondern nur, dass binnen 24 Stunden eine Rückmail erwartet wird – das ist ein erheblicher Unterschied).

    Zum Thema: Habe ich nicht betrogen, würde Ich meinen Anwalt einschalten. Zum einen werden die nämlich (bei Nichtvorliegen eines Betrugs) nicht das Gegenteil beweisen können (s. Heiko’s Beitrag), zum anderen müsste man klären, ob die 2.000 € verhältnismäßig sind. Hätte ich betrogen, würde ich mich freuen wegen den läppischen 2.000.

  11. Schließe mich meinem Vorredner an. Solange man einem den Betrug nicht nachweisen kann, dürfen sie auch keine 2.000 € verlangen.

    In so einem Fall ganz einfach Anwalt einschalten und Gericht entscheiden lassen.

    Keine Frage, dass in so einem Fall Beweise schwer zu beschaffen sind egal von welcher Seite.

  12. Das Ganze ist jursitisch haltlos – wenn man sich das Schreiben im Detail ansieht. Vielmehr könnte hier ein betrügerisches Verhalten von Seiten Contax vorliegen. Wäre ich betroffen, würde ich gegen dieses Unternehmen Klage erheben.

  13. Klickbetrug ist wirklich das LETZTE. Allerdings ist dieser schwer nachzuweisen und Kunden direkt mit einer STrafe zu überziehen – aufgrund von Vermutungen? Erscheint mir schon sehr haltlos. Wenn das mal nicht nach hinten für das Unternehmen losgeht.

  14. Sagt mal, hat Contaxe heimlich die AGBs geändert? Als ich mich vor einigen Monaten bei Contaxe registrierte, hab ich die AGBs mehrmals gelesen – da stand nix von 2000 Euro.

    Mit so einer Klausel, hätte ich mich nie bei Contaxe registriert oder ist sowas in der Schweiz möglich?

  15. Ich finde das, was Contaxe macht ist richtig.

    Viele vergessen, dass diese „Pauschalstrafe“ deutlich tiefer ausfällt als jede Abmahnung durch einen Anwalt! Ich denke, contaxe hat genügend Statistiken um das Einwandfrei nachzuweisen, sonst kann jeder „Nutzer“ immer noch vor Gericht ziehen (ist aber deutlich teurer als eine solche Pauschalstrafe).

    Das einzige Ziel das mit solchen (hirnlosen) Blogeinträgen erreicht wird, ist, dass Betrüger ein Druckmittel haben um „geschont“ aus dem Fall herauszukommen. Solche Betrüger gehören meiner Meinung nach in den Knast. Viele vergessen, dass es sich um Betrug handelt, würdet Ihr Geld stehlen würdet ihr auch bestraft. Das Internet ist wie das reale Leben, jemand zahlt für die Werbemittel und zwar in der Regel einiges.

    @Yannick.. du würdest besser einmal den Kopf einschalten und korrekt recherchieren bevor du einen solchen Blogeintrag eröffnest. Mit der Begründung „aber dort stand“ stehst du vor Gericht sehr schlecht da…

  16. Ich finde das klingt irgendwie wie Erpressung. Entweder man bezahlt diese 2000€ oder alle Daten werden den Strafverfolgungsbehörden übergeben.

    Natürlich ist ein Betrug eine Straftat und gehört in jedem Fall angezeigt. Man sollte einem richtigen Betrüger nicht die Möglichkeit geben sich freizukaufen. Wenn gegen einen Unschuldigen ermittelt wird, braucht dieser auch nichts zu befürchten. Um die entstandenen Kosten wieder reinzuholen kann die Powerlabels AG doch auch einfach Schadensersatzansprüche geltend machen.

    Irgendwie hat man beim Kampf gegen den Betrug den richtigen Pfad verlassen. Kein Mensch hier schlägt sich auf die Seite der Betrüger. Diese sind natürlich hart zu bestrafen, aber Kritik an den seltsamen Methoden von Contaxe darf man doch wohl äußern.

  17. Der arme Kerl hat für 50 € ganze 8 Monate für Contaxe „gearbeitet“. Naja, wenn er da weitermachen sollte, hätte er die 2000 EUR in ca. 27 Jahren wieder raus. Muhahah!!!

  18. Leute, das ist Contaxe, das ist die Power Labels AG, das ist Matthias H. Einfach mal bisserl googlen. Was man dann findet…sollte sich jeder selbst ein Bild machen. Nur soviel: Mich wundert es nicht.

  19. Ich habe eine Seite seit etwa einem halben Jahr. Vor gut einem Monat wurde auch mein AdSense konto gesperrt, wegen unerlaubter Klickaktivität. Nur komisch dass man nichts dagegen tun kann. Aber bei einer Strafe von 2000€ ist dies kein Problem. Unregelmäßigkeiten können leicht entstehen, zB.: wenn man mal Werbung für seine Seite schaltet über Paidmailer oder Sonstigen. Da können schon mal 1000-3000 Besucher mehr am Tag sein. Aber jeder Klick wird eindeutig einer IP zugeordnet und wenn man Klickbetrug vermutet, kann man auch den Klicker ermitteln. Über Anonymsurfprogramme kann man nicht klicken, jedenfalls nicht bei Google AdSense, habe ich jedenfalls so im www nachgeforscht. Also ich an eurer Strelle würde ich mich nicht so heiß machen, wegen einer Strafe für Klickbetrüger. Wenn iht nicht betrügen wollt, dann habt ihr nichts zu befürchten. In Deutschland ist man solange unschuldig, bis einem die Schuld nachgewiesen ist und im Zweifelsfalle natürlich immer „für“ den Angeklagten.
    MfG Mario

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