Die negativen Seiten von Social Media

Ok, selbst der letzte Zweifler dürfte mittlerweile mitbekommen haben, das Social Media nicht nur ein Hype im Internet ist sondern auch in in großen Teilen der Gesellschaft angekommen ist. Leider haben Social Media und guter Geschmack nicht immer viel miteinander zu tun. Zumindest denke ich das, wenn mir solche Videos zugetragen werden wie das folgende.

HAHAHAHAHAHAHAAAA DIE RUSSEN SIND DIE BESTEN 😀 !!! Schaut euch das an !!!
Dauer: ‎1:48

28.279 Personen gefällt das.
5.673 mal geteilt

Wir sind mittlerweile an dem Punkt angekommen, wo das Virtuelle mit dem Realen nicht nur positiv rückkoppelt. „Soziale Dienste“ wie Facebook verleiten dazu, dass sich Netzteilnehmer Aufmerksamkeit um jeden Preis abholen wollen. Die Grenzen des guten Geschmacks werden da schon mal auf Kosten anderer überschritten. Hinzu kommt, dass oft nicht mal klar ist ob das Gesehene real oder gefaked ist. Ist es real ist es traurig, weil andere Menschen dem Lachen der Menge geopfert wurden, ist es gefaked ist es traurig, weil wir gerade selber für ein paar Likes und Shares verarscht wurden. So oder so ist das nicht sozial, sondern eher asozial.

Insofern ist für dumm verkaufen und für ein paar Likes verkaufen fast schon dasselbe. Natürlich gibt es noch viele andere negative Seiten von Social Media, angefangen beim Datenschutz und mangelhafter Privacy über Mobbing und Stalking und abnehmender Produktivität bis hin zu Suchtpotential und Verlust vom Arbeitsplatz, weil der Chef auch auf Facebook mitlesen kann. Da kommt schon einiges zusammen. Ich habe aber die Hoffnung, dass das Positive das Negative überwiegt. Wäre erfreulich, wenn’s so käme. Denn an Social Media kommen wir jetzt nicht mehr vorbei, der Zug hat sich längst in Bewegung gesetzt. Den bekommt man nicht mehr so leicht gestoppt.

Und noch was vielleicht Negatives. Ich helfe mit diesem Beitrag auch noch mit den Scheiss weiter zu verbreiten. Auf der anderen Seite, falls der eine oder andere sich jetzt angesprochen und berührt fühlt und sich in Zukunft den einen oder anderen grenzwertigen Like und Share verkneift, dann hat es doch noch was gebracht. Und vielleicht passiert das auch wieder genau durch und mit Social Media. Das hat ja auch seine guten Seiten 😉

6 Gedanken zu „Die negativen Seiten von Social Media“

  1. Das Schlimme ist, dass Leute ihr Gehirn ausschalten. Ich sehe es, wenn wir redaktionelle Inhalte verbreiten, zum guten Ton gehört es, grundsätzlich Alles zu liken, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Aber wenn man sich dann noch anschaut, was die Leute kommentieren, tut´s schon weh. Der Artikel wird geliked, geteilt und dann noch komplett am Thema vorbei kommentiert – das zeigt ja schon, dass sich ein Großteil nicht einmal anschaut, was er überhaupt macht.

  2. Ich führe gerade eine Umfrage zum Social Media Verhalten durch. Mich interessiert vor allem, ob und welche Netzwerke man wirklich nutzt, ob man glaubt, dass Google+ Facebook verdrängen kann usw.

    Wer Lust hat, kann ja gerne mal vorbeischauen.

  3. „Das Schlimme ist, dass Leute ihr Gehirn ausschalten. Ich sehe es, wenn wir redaktionelle Inhalte verbreiten, zum guten Ton gehört es, grundsätzlich Alles zu liken, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.“
    => Absolut! Ich habe festgestellt, dass sogar Dinge geliket werden, die gar nicht existent sind.
    Es wurde einmal eine Facebook-App live gestellt, die einen Fehler hatte und so einige Stunden nicht angezeigt wurde. Selbst dann gingen zig Likes für diese App ein. Unfassbar, aber Realität.

  4. Nunja, die Likes sind „gekauft“. Man legt ein Fake-Profil an, liket damit viele andere Seiten und erhält auf Mittlerplattformen dafür Credits. Die wiederum kann man gegen Likes auf seine „beste Seite“ eintauschen. Eine win-win-Situation, die nicht bestraft wird. Weil Anonymität im Internet – genauer in Social Media – nicht unter Strafe gestellt wird. Da liegt doch das Problem.

  5. Tja, wer sich mit Erfolgsliteratur beschäftigt wird feststellen, dass alles 2 Seiten hat, es geht einfach gar nicht anders. Social Media hat also auch einige Nachteile, aber die Vorteile überwiegen für das Online Marketing.

  6. @Alexander Richter
    Ist die Frage, ob die App geliked wurde oder der gute Vorsatz, diese App zu entwickeln. Das geht mMn grundsätzlich schon in Ordnung.

    Extremer find ich dann schon, wie im Text oben, Russen Videos mit 28.279 likes. Oder Irgendwelche Bildchen, die 1000 mal geteilt und 10.000 mal geliked werden. Während tatsächlich guter Content mit 5-6 likes schon eine Menge erreicht hat. Da stimmt dann irgendwie was in der Relation nicht 🙂

Schreibe einen Kommentar